sehen – hören – dänen

MultiMedia-Wochenende im Rahmen der Auslandskulturtage NRW SkandinaVia 1998: Performance, experimentelle Filme, Musik & Videos aus dem niederen Norden

8.–10. Mai 1998
mex
im Künstlerhaus / Sunderweg 1 / Dortmund

JINDRICH BISKUP// STEEN CARLSEN
// PETER FRIMAND // BERNDT JASPERS
// BIRGIT JOHNSEN // MARTIN KLAPPER
// JACOB TUE LARSON // HANNE NIELSEN
// SUPERFLEX MUSIC // SVEND THOMSEN

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Der von mex in Kooperation mit dem Künstlerhaus Dortmund durchgeführte Beitrag zu den Auslandskulturtagen gab es das gewohnt unkonventionelle Auftreten: Im Eingangsbereich des Künstlerhauses dominierte ein Modellflugzeug, das – an einem männlichen Glied befestigt – langsam seine Runden drehte. Eine Videoinstallation von Birgit Johnsen und Hanne Nielsen deren Arbeiten auch im weiteren Verlauf der Veranstaltungen Bestandteil des Programms waren. Dabei spielte eine Unmenge von Zwiebeln eine überraschende Hauptrolle.

Jacob Tue Larsen belebte und bestückte den großen Ausstellungsraum mit Diaprojektionen, Sofas und einer Auswahl kostenloser internationaler Getränke. Ebenfalls über das gesamte Wochenende präsentiert wurde Svend Thomsen – in den hinteren Ausstellungsräumen des Hauses – mit einer umfassenden Auswahl seiner „interviews with sound artists“. Musikerzeitgenosssen, von Max Eastley bis Josef Anton Riedl, srachen zum Teil stundenlang, ungehindert zu ihrer künstlerischen Arbeit.

Auf der Eröffnungsveranstaltung am Freitag, den 8. Mai um 20 h zeigte die Performance- und Musikvereinigung Superflex ihr unvergleichliches Talent in der Kombination von wissenschaftlicher Seriösität und künstlerischem Spieltrieb, und präsentierte einen Film mit einem Hund als Kameramann.

Der Samstagnachmittag stand unter den Motto: »Scratch My Schellack« – dänische Experimentalfilme der 50er Jahre. Am Abend improvisierten Martin Klapper und Jindrich Biskup auf toys und floor percussion. Zusätzlich zeigte Peter Frimand seine – nicht nur in der dänischen Techno Szene – geschätzten kreisrunden Videos zum Thema »speed«.

Am Sonntag rangten Berndt Jasper und Steen Carlsen abschließend um die Gunst des Publikums. Die Ausgangsmetapher ihrer Performance war der gemeine gewrungene Lappen. Zitat: »Das Objekt wringt sich in das Subjekt (…) Bei der Gleichzeitigkeit von Penetration und Radiation, Durchzug und Schleuderkapazität schwankte der Zeitreisende zwischen dem hin und her schießenden Extrakten und versinkt auf der Stelle.«