13. OKTOBER – 18. NOVEMBER 2018

mexhibition

(Ist das weg? Oder kann das Musik?)

Eröffnung: Freitag, 12. Oktober 2018 um 20 Uhr

English below

Krabbelnde Metalldrähte, flatternde Tonbänder, eine automatische Band, ein ganzer Sessel voller Lautsprecher, zappelnde Regenschirmchen und noch einige feine Dinge mehr. Das ist doch keine Musik, oder? Werke auf der Schnittstelle zwischen Kunst und Musik fallen gerne zwischen die Stühle. Die Fähigkeit, Geräusche als etwas musikalisches zu verstehen, gibt uns die Möglichkeit, eine weitere Dimension mit unseren Sinnen zu erleben, Räumlichkeit zu erfahren. Warum sollten wir also unterscheiden zwischen einem alten Volkslied oder der klackernden Ampelanlage, zwischen den Aufnahmen von Ruderbooten oder Trompeten auf Bandmaschinen? Alles sind Chancen, seine Umwelt akustisch wahrzunehmen und sinnliche Erfahrungen zu machen. Was könnte sinnlicher sein, als beispielsweise die Komposition „Altes Klavierkonzert für die Weser“ von Rolf Julius, in der er Lautsprecher entlang des Flusses aufstellte? Klangkunst bedeutet, sich von Ideen überraschen zu lassen, die sich liebevoll in Klang manifestieren. In der Ausstellung können die Routen von unterschiedlichen Satelliten beobachtet werden, und ihre Spuren auf der Erdoberfläche können in Musik umgewandelt werden. Oder wir können mit einem Sensor durch die eigene Haut Bilder und Töne generieren. Wie würde das wohl klingen?

Und wenn Werke auf der Schnittstelle zwischen Kunst und Musik gerne zwischen die Stühle fallen: In der mexhibition gibt es mit dem Sonic Chair einen speziellen Sessel, der durch seine eingebauten Lautsprecher und vielen Hörstücken zur Auswahl zum Sitzen und Zuhören einlädt.
Der mex e.V. veranstaltet experimentelle und intermediale Konzerte im Künstlerhaus seit nunmehr 26 Jahren. Der Verein ist aber auch seit der ersten Stunde mit der Liebe zu Klangkunst und Installationen aufgewachsen.

Beteiligte KünstlerInnen:

Jens Brand
Rolf Julius
Kallabris
Bart Maris
Tintin Patrone
Hans Polterauer
Claudia Robles-Angel
Anna Schimkat
RaumZeitPiraten
Sonic Chair


Ausstellungsbegleitende Veranstaltungen:

3. November 2018:

Circuit-Bending Workshop mit Tasos Stamou in Kooperation mit dem Parzelle Festival. Anfragen unter: achim@mexappeal.de

16. & 17. November 2018:

Blind-mex Konzertabende im klassischen mex-Format mit je drei Sets von unangekündigten KünstlerInnen

Jens Brand: G-Player4, Klang- und Rauminstallation (1994)

Jens Brand wurde 1968 in Dortmund geboren. 1988-94 studierte er an der Kunstakademie Münster. Seit 1992 kuratierte er den mex e.V. Infolge von Erfahrungen mit Künstlerinitiativen wie dem „Het Apollohuis“ in Eindhoven (Paul Panhuysen) oder der „Experimental Intermedia Foundation New York“ (Phill Niblock) wandte er sich der Konzeptkunst und der Experimentellen Musik zu. Seither entstanden eine Vielzahl von Installationen, Musik-Performances und intermedialen Projekten.

In der mexhibition zeigt er seine Arbeit „G-Player4“, die in einem anderen Zusammenhang bereits 2005 im Künstlerhaus gezeigt wurde. Der G-(lobal) Player ist ein Apparat, der die Oberflächenstruktur der Erde mittels Satellitendaten abtastet und hörbar macht – genau wie eine Plattenspielernadel die Höhenunterschiede in den Rillen einer Schallplatte in Töne umwandelt. Der Untertitel „Die Erde ist eine Scheibe“ ist also – in neuem Kontext – wörtlich zu nehmen. Brand spielt mit wissenschaftlichen Techniken und menschlichen Vorstellungen. Diese Kombination erzeugt eine völlig neue Art der Wahrnehmung. Wir „hören“ unseren Planeten, der uns dadurch gleichzeitig als Ganzes bewußt gemacht wird.
http://jensbrand.com

Rolf Julius: Lullaby for the Fishes, Klanginstallation (1984)

Julius wurde 1939 in Wilhelmshaven geboren und starb 2011 in Berlin. Er studierte Kunst an der Berliner Hochschule der Künste. Seine ersten Installationen beschäftigten sich mit Photographien. Später, beeinflusst durch die Arbeiten von John Cage, mehr aber noch durch die zeitgenössische europäische Musik wandte sich sein Interesse in verstärktem Maße Umweltgeräuschen und Klangtexturen zu. Er versuchte, Raum mit Klang durch die Kombination pulsierender Texturen mit der Raumakustik zu verbinden, ähnlich wie David Behrman, Alvin Lucier und David Tudor.

Rolf Julius war der archetypische „Klang-Künstler“. Er malte mit Klängen, er kolorierte mit Tonhöhen. Sein Werk verlangt nach Aufmerksamkeit und Offenheit dessen, der moderne Kunst schätzt. Er sammelte Geräusche und kombinierte sie mit separat aufgenommenen Einzeltönen, die – elektronisch modifiziert und vermittels kleiner Lautsprecher gefiltert – in Musik transformiert wurden. Abhängig von der Oberflächenbeschaffenheit der Orte, an denen die Lautsprecher angebracht sind – an einer Wand, auf dem Fußboden oder auch im Freien – schwingen die Objekte mit und „atmen“ den Klang. So auch sein Werk „Lullaby for the Fishes“ aus dem Jahr 1984, welches uns durch seine Tochter Maija Julius zur Verfügung gestellt wird, die den mex e.V. bis 2015 kuratiert hat.

Kallabris: Fields, Klanginstallation

Kallabris ist ein musikalisches Projekt, das Mitte der 80er Jahre entstanden ist und sich seitdem im aktiven Umgang mit Geräuschen, Beschränkungen und Gegenständen des Alltags übt. Privat heißt Kallabris Michael Anacker, aber das ist eine ganz andere Geschichte.

Fields von Kallabris ist eine Installation für Felder mit Gruppen von Papierlautsprechern, die ein in sich geschlossenes Kommunikationssystem darstellen. Die Felder tönen und bewegen sich aufgrund der gleichen elektro-magnetischen Reizungen und transportieren so die eingehenden Informationen weiter. Alle Felder reagieren unterschiedlich, zugleich versucht der Verbund der Felder, ein Equilibrium herzustellen. Störungen in einzelnen Feldern werden durch das gesamte Netz kompensiert. Fields ist ein kybernetisches Modell von Verhalten, das die Toleranz zeigt, in Handlung überzugehen. Das geschieht auf der Grundlage basaler kommunikativer Muster. Lexikon, Syntax, Semantik und Pragmatik gehen eine Verbindung ein, die rhythmisch jeden Algorithmus übersteigt. Fields zeigt die Mechanik der Interpretation und ihre Fragilität.
http://www.kallabris.de

Bart Maris: Loops, Klang- und Rauminstallation

Bart Maris ist ein belgischer Trompeter. Er hat mit sehr vielen Bands gearbeitet und hat unter anderem für die Flat Earth Society, dEUS, Zita Swoon gespielt und mit Art Zoyd, Fred Frith, John Zorn, Evan Parker und vielen mehr kooperiert und hält eine Gastprofessur an der School of Arts in Ghent inne.

Loops ist eine Klanginstallation aus Lautsprechern und vintage Bandmaschinen. Jeder Lautsprecher spielt einen eigenen Loop von einem kurzen Klangfragment, komponiert von Walabix und Bart Maris (in unterschiedlichen Orchestrierungen). Vorproduziert als Audio-Track in unterschiedlichen Längen mit Stille. Die Überlappung der vielen Bandmaschinen erschafft eine sich ständig verändernde Komposition von unterschiedlicher Dichte und mehreren Ebenen.

Tintin Patrone: Art Yard (2017), Videoinstallation

Tintin Patrone wurde 1983 in Marburg geboren. Sie studierte an der Hochschule für bildende Künste bei Korpus & Löffler, Haegue Yang und Matti Braun. In ihren Arbeiten erfährt Akustik einen besonderen Stellenwert. Tintin baut Instrumente, tuned Autos und gründet Kollektive, die Klang erzeugen und das Spektrum zwischen Geräusch und Musik erproben. Wann ist Krach Musik und wie verhält es sich dabei mit Motorengeräuschen? Ihre Performances, ein Feld aus Improvisation und Experiment zielen dabei auf Entrückung. Ihre visuelle Bildsprache ist geprägt von Popkultur, TV und den Icons der Internetkommunikation. Die Symbole einer Post-Internet-Ästhetik tauchen in Grafiken, Teppichen, Malereien und Objekten auf. 2015 war sie zu Gast im mex-Keller mit ihrem Krachkisten Orchester.

Der Ausgangspunkt für die Videoinstallation „Art Yard“ ist die namengebende geschriebene Fassung der Performance Idee des Konzeptkünstlers Walter de Maria. Die im Mai 1960 formulierte Idee von dem bisher unrealisierten Happening beschreibt das Auftauchen einer Vertiefung und wird als 3D-Animation präsentiert. Der Soundtrack: Cut-Up Version von „Musikwords (for Phill Niblock)“ (1978) von Jackson Mac Low
www.tintinpatrone.de

Hans Polterauer: Ameisenkönigin // Beziehungskrise // Haarausfall, Kinetische Objekte

Hans Polterauer ist gelernter Fernsehtechniker und kam als Autodidakt zur Kunst. Seit 1989 ist er als freischaffender Künstler und Zeichner tätig. Er lebt und arbeitet in Münzkirchen, Oberösterreich. Er arbeitet in den Bereichen Kinetik, Lichtkinetik, Kinetik der Pflanzen, Rotations- und Stroboskopkunst. Seit 2001 ist er Mitglied der Innviertler Künstlergilde (IKG). Außerdem gehört er dem Kunstverein Passau und seit 2004 der Künstlergilde Wels an.
https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Polterauer

Von Hans Polterauer gibt es in der mexhibition drei Werke zu sehen, zu denen er selbst anmerkt: Bei „Ameisenkönigin“ und „Haarausfall“ geht es um das Zusammenspiel von Regelmäßigen (Rotation des Motors) und Zufälligem. So ergibt sich beim Haarausfall bei jeder Umdrehung wieder eine „neue Grafik“ und bei der Ameisenkönigin ergeben sich aufgrund der rotierenden Magnete immer wieder neue Konstellationen. Ähnlich dem Zusammenspiel von Rhythmus und freier Improvisation in der Musik. Für mich spielen in meiner Kunst Regel und Zufall eine sehr wichtige Rolle und eigentlich basiert ja auch die Evolution und so auch unsere Umwelt, auch die Gesellschaft und letztendlich auch das Leben auf diesem Prinzip. Bei der Beziehungskrise möchte ich anschaulich zeigen, was oft bei Beziehungen beobachtet werden kann und wirklich auch eine Krise ist. – Miteinander geht es nicht und ohne geht es auch nicht – Ähnlich wie bei einer Sucht, wird das gehasst, was andererseits so geliebt wird. Ein Wechselspiel von Anziehung und Abstoßung.

Claudia Robles-Angel: Skin, Videoprojektion, Klanginstallation

Claudia Robles-Angel ist eine in Bogotá, Kolumbien, geborene Medienkünstlerin im audiovisuellen Bereich, die weltweit aktiv ist und aktuell in Köln lebt. Ihre Arbeiten und Nachforschungen bewegen sich in unterschiedlichen Aspekten von visueller und auditiver Kunst, erstrecken sich von audiovisuellen stationären Media-Kompositionen bis hin zu Performances, in denen sie mit biomedizinischen Signalen durch Interfaces wie das EEG (Elektroencephalogram, welches die Aktivitäten der Gehirnströme mißt) interagiert.

SKIN aus dem Jahr 2014 von Claudia Robles-Angel ist eine interaktive Installation, bei der die Besucher die Gelegenheit haben, ein sogenanntes GSR (Galvanic Skin Response) Interface zu benutzen, welches die Feuchtigkeit ihrer Haut mißt. Die unterschiedlichen Messwerte zeigen psychologische oder physische Erregungen an, wie Aufkommen von Streß oder auch Beruhigung. Die Informationen, die das GSR empfängt werden an einen Computer geschickt, um daraus Klang und Bild zu generieren. Die Besucher sind daher aufgefordert, eine audiovisuelle Umgebung aus ihren eigenen emotionalen und physiologischen Parametern zu schaffen.
http://claudearobles.de

Anna Schimkat: Note Sensible, Rauminstallation

Die 1974 in Darmstadt geborene Künstlerin Anna Schimkat versteht ganz im Sinne der Auffassung der Ausstellungen von Lucy Lippard oder Szeemanns Kunst als Wissenschaft, als experimentelle Anordnung zur Hinterfragung verschiedenster Phänomene wie der Wissenschaft selbst. Nach ihrem Studium an der Bauhaus-Universität Weimar verbrachte sie einige Zeit in Kanada als Gast eines Forschungsinstitutes für Neurowissenschaften. Dort interessierte sie sich vor allem für die errechnete Sichtbarkeit von Wahrnehmungen und Gehirnprozessen, die dank modernster Technik wie der Kernspintomographie möglich ist. Das Nachgehen der menschlichen Wahrnehmung vollzieht sie vor allem in ihren Klanginstallationen, die immer auch partizipativ gedacht sind. Die Frage, wie wir überhaupt Erfahrungen machen, und das Bewusstsein für dieses Zustandekommen von Erfahrungen schärfen, stellt sich Anna Schimkat mit ihren Arbeiten selbst, aber auch dem Betrachter.

Für die Installation „Note Sensible“ wurden vier originalgetreue Ampelleitsystemanlagen für sehbehinderte Menschen an Gerüststangen montiert und im Raum verteilt. Die Lautstärke des Pilottons wird durch die seiner Umgebung moduliert. Durch die Ausrichtung auf einen zentralen Punkt, verschmilzt jedes einzelne Tickern dort zu einem Rhythmus. Ein roter Taster an jeder Stange lädt die Besucher*Innen zur Interaktion ein. Wird ein solcher Knopf betätigt, ertönt ein Signal, welches in der Klangqualität vergleichbar mit dem Freigabesignal ist, in der Installation jedoch durch je einen Sinuston pro Lautsprecher ersetzt wurde. Durch diese 20-sekündige Unterbrechung des Pilottons ändert sich der zentrale Rhythmus im Raum.
http://www.annaschimkat.de

RaumZeitPiraten: InstruMentalGespinst, Elektro-Mechanisches Opto-Akustik-Orchester

Die RaumZeitPiraten sind ein Künstlerkollektiv und fortlaufendes Projekt von Tobias Daemgen, Jan Ehlen und Moritz Ellerich. In 2007 haben sie begonnen als Künstlerkollektiv zu arbeiten, um den Spiralen egozentrischer Selbststimulation zu entgehen. Mit selbstgebauten, optoakustischen Instrumenten missbrauchen und remixen sie uralte und hochmoderne auditive und visuelle Technologien für ihre alchemistischen, organisch improvisierten Licht und Klang Architekturen. Ihre Aktivitäten sind auf spielerisch experimentelle Verknüpfungen von Klang, Bild, Objekt, Raum und Zeit ausgerichtet mit denen sie sich auf eine wechselseitig erweiternde Multimedia-Performance-Surround-Raumschiff-Laboratoriums-Reise zwischen Wissenschaft und Fiktion begeben.

Bei dem InstruMentalGespinst der RaumZeitPiraten wurde verschiedene ausgediente Musikinstrumente ihrer bevorstehenden Entmaterialisierung entrissen und zu einem elektromechanischen, audiovisuellen Orchester versponnen. Durch licht-, klang- und bewegungssensitive Motoren und Sensoren spielen sich die präparierten und modifizierten Instrumente gegenseitig und treten in einen berührungslosen, spielerischen Austausch mit ihrer Umgebung.
http://raumzeitpiraten.com

Sonic Chair: Klangstuhl mit Lautsprechern und Klangaufnahmen bestückt

Der Sonic Chair ist ein Lautsprecher-Design-Möbel, der um 350 Grad drehbar ist. Das Sitzen im Klangzentrum unterstützt die Räumlichkeit der Aufnahmen. Lautsprecher im Sesselhimmel, die tiefen Frequenzen werden über eine Körperschallmembran auf den Rücken des Nutzers übertragen. In mehreren Ausstellungen der Reihe soundwaves in Köln und Münster wurden für den Sonic Chair unterschiedliche Künstler*Innen aus der Geräuschmusik-Szene eingeladen, die alle eigens für das Klangmöbel neue Stücke komponiert haben. Die Besucher sind eingeladen, sich den fließenden Soundströmen und bizarr verschachtelten Klanglandschaften hinzugeben. Die Beiträge bewegen sich zwischen abstrakt-krautigem, elektronischem Ambiente, puristischen Field Recordings, geschichteten Gitarrendrones, aus manipulierten Alltagsgegenständen und erwirtschafteten Geräuscherzählungen, sowie Klangkunst, Jazz und experimentellem Pop. Die Stücke können als durchlaufendes Programm angehört werden, oder gezielt einzeln angewählt werden.

Sonic Chair kuratiert von Georg Dietzler, Erhard Hirt, Till Kniola und Achim Zepezauer mit Aufnahmen von: Andreas Oskar Hirsch // Achim Mohné // Janneke van der Putten & Chrs Galarreta // Miki Yui // Achim Zepezauer // Stan Pete // Ross Parfitt, Erhard Hirt & Florian Walter // Artificial Memory Trace // Colin Potter // N // Das Synthetische Mischgewebe // Claus van Bebber // Gailė Griciūtė // Peter Strickmann // Marta Zapparoli

Tasos Stamou: Circuit-Bending Workshop 03.11., 11 Uhr

Der Wahl-Londonder Tasos Stamou komponiert elekro-akustische Musik, ist Performer, kreiert alternative elektronische Instrumente und arbeitet als Tutor sowie Sound-Technologe. In den vergangenen Jahren hat er kontinuierlich daran gearbeitet, seinen eigenen Stil in elektro-akustischer Musik zu entwickeln. Mit seinem „Portablen Musik-Studio“ intoniert er gerne lange Klangstücke mit traditionellem und aktuellem Instrumentarium. Dabei erforscht er die Zwischenwelten von zeitgenössischer und altertümlicher transzendentaler Musik, die er in erster Linie auf seinen selbstgebauten oder präparierten Instrumenten spielt. Als Hommage an seine Heimat Kreta hat er aktuell eine Schallplatte auf dem Label Discrepant mit dem Titel „Musique Con Crète“ veröffentlicht.

Im Jahr 2016 war Tasos Stamou noch zu Gast im mex-Keller mit einem Konzert und nun gibt er seinen zweiten Workshop für den mex e.V. in Kooperation mit dem Parzelle Festival, welches vom 31.10. bis zum 03.11. im Depot stattfindet. Der Workshop findet am 03.11. um 11 Uhr im Künstlerhaus Dortmund statt und kostet 50,- € Teilnahmegebühr. Anmeldung erforderlich. Nur fünf Plätze!
https://www.tasosstamou.com


Konzept & Organisation: Achim Zepezauer
Layout Flyer ©: Achim Zepezauer

Freundlich unterstützt durch:
DEW21, Sparkasse Dortmund, Pro Jazz e.V., DEGEM, Künstlerhaus Dortmund, Kulturbüro der Stadt Dortmund

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Veranstaltet von mex – intermediale und experimentelle Musikprojekte e.V. Mit freundlicher Unterstützung durch das Künstlerhaus Dortmund, Pro Jazz e.V. und das Kulturbüro der Stadt Dortmund. mex wird kuratiert von Achim Zepezauer.

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YouTube/mex

ENGLISH VERSION:

mexhibition

(Ist das weg? Oder kann das Musik?)

13 October – 18 November 2018

Opening: Friday, 12 October 2018 at 20:00 h

Crawling wires of metal, fluttering magnetic tapes, an automatic band, a whole chair full of speakers, small dithering umbrellas and quite a few things more. That isn’t music, is it? Works at the intersection between art and music tend to fall between the tracks. The ability to understand sounds as something musical, opens up space to experience another dimension with our senses. To experience spatiality. So why should we distinguish an old folk song from the tictac of traffic lights; or the recording of a rowing boat from trumpets on tape machines. They are all chances to grasp environment acoustically and to experience it sensuously. What could be more sensual than for example Rolf Julius’ composition „Old Piano Concert for the Weser“, in which he placed speakers along the river Weser. Sound art means to let yourself be surprised by ideas that manifest themselves affectionately through sound. In the exhibition one can observe the routes of different satellites whose tracks on the earth’s surface can be transformed into music. Or you can generate tones and pictures from your own skin by a special sensor. How would that sound? And even if works fall between the tracks at the intersection between art and music, at the mexhibition we will have a special sonic chair with built-in speakers, so you can sit right in the middle of several sound art compositions by different artsist.
Nonprofit association mex has been organizing experimental and intermedia concerts at the Künstlerhaus for 26 years. From the beginning it has always been in love with sound art and installations, too.

Participating artists:

Jens Brand
Rolf Julius
Kallabris
Bart Maris
Tintin Patrone
Hans Polterauer
Claudia Robles-Angel
Anna Schimkat

RaumZeit Piraten
Sonic Chair
Tasos Stamou


Accompanying events:

3 November 2018:

Circuit-Bending Workshop with Tasos Stamou in cooperation with Parzelle Festival. Requests to: achim@mexappeal.de

16 & 17 November 2018:

Blind-mex concert evenings in the classical mex format with three sets by surprise artists


Jens Brand: G-Player4, Sound- and room installation (1994)

Jens Brand was born 1968 in Dortmund. He studied at the Kunstakademie Münster from 1988-94. Since 1992 he curated the mex e.V. As a result of experiences with artists initiatives like the „Het Apollohuis“ in Eindhoven (Paul Panhuysen) or the „Experimental Intermedia Foundation New York“ (Phill Niblock) he turned to conceptual art and experimental music. He developed several music performances, installations and intermedia projects since then.

At the mexhibition he will present his work „G-Player4“, which was already featured at the Künstlerhaus in 2005 in a different context. The G-(global) Player is a device that scans the structure of earth’s surface via data from satellites in order to make it audible, just like a needle of a record player would detect the differences in height of a groove on a record and transform them into tones. Therefor the subtitle „The earth is a disc“ can be taken literally in this new context. Brand plays with scientific and human conceptions. This combination produces a completely new kind of perception. We „hear“ our planet, that we are being made aware of as a whole.
http://jensbrand.com

Rolf Julius: Lullaby for the Fishes, Sound installation (1984)

Julis was born in 1939 in Wilhelmshaven and died in 2011 in Berlin. He studied art at the Berliner Hochschule der Künste. His first installations engaged in photography. Later, influenced by works of John Cage, but even more by contemporary european music, he developed more interest in the sounds of the environment and the textures of sounds. He tried to connect space and sound by combining pulsating textures with the acoustics of the room, similar to David Behrman, Alvin Lucier and David Tudor.

Rolf Julius was the archetypal „sound artist“. He painted with sound, he colored with pitch, and his work demands the attention and open-mindedness of those who embrace modern art. He collected found sounds, and mixed them with prerecorded single tone notes which were then, electronically modified and filtered through tiny loudspeakers, transformed into music. Depending on the surface texture where the loudspeaker has been places – wall, floor or outdoors – these objects resonate and „breathe“ sound. Just like his piece „Lullaby for the Fishes“ made in 1984, which is kindly provided to the mexhibition by his daughter Maija Julius, who curated the mex e.V. until 2015.


Kallabris:
Fields, Sound installation

Kallabris is a musical project that started in the mid 80ies and has since then exercised itself in active handling of sounds, limitations and items of every-day-life. Privately the name of Kallabris is Michael Anacker. But that is something completely different.

Fields by Kallabris is an installation for fields with groups of paper loudspeakers which represent a closed system of communication. The different fields sound and move stimulated by the same electromagnetic impulses and thus transport information by moving and sounding. Each field reacts differently while the network of the fields tries to establish equilibrium. Disturbances in single fields are compensated by the network. Fields is a cybernetic model of behavior which tends to skip into action. The skipping happens on the basis of simple patterns of communication. Lexicon, syntax, semantics and pragmatics are combined in a way that rhythmically transcendences any algorithm. Fields reveals the mechanic of interpretation and its fragility.
http://www.kallabris.de

Bart Maris: Loops, sound- and room installation

Bart Maris is a Belgian trumpet player. He has worked with very many bands and played for the Flat Earth Society, dEUS, Zita Swoon and cooperated with Art Zoyd, Fred Frith, John Zorn, Evan Parker and many more. Also he holds a guest professorship at the School of Arts in Ghent.

Loops is a sound installation compiled of loudspeakers and vintage tape-machines. Every loudspeaker plays its own loop of a short sound fragment, composed by Walabix and Bart Maris (in different orchestrations). Pre-produced as audio tracks in variable length including silence. The overlapping of the many tape-machines creates a constantly changing composition of diverse density and many layers.

Tintin Patrone: Art Yard (2017), Video installation

Tintin Patrone was born in 1983 in Marburg. She studied at the Hochschule für bildende Künste with Korpus & Löffler, Haegue Yang und Matti Braun. Acoustic receives an extra significant value in her works. Tintin builds instruments, tunes cars and establishes collectives, that produce sounds and research the spectrum between noise and music. When is noise considered music and how does it behave with the sound of engines? Her performances, a field of improvisation and experiment are aiming on being lost in reverie. Her visual picture language is shaped by pop-culture, TV and the icons of internet communication. The symbols of a post-internet-esthetic appear in her graphics, carpets, paintings and objects. She performed with her Krachkisten Orchester at the mex-cellar in 2015.

The starting point for the video installation „Art Yard“ is the eponymous writen version of a performance idea by conceptual artist Walter de Maria. The idea formulated in May 1960 of a hitherto unrealized happening describes the emergence of a pit and is presented as a 3D animation. Soundtrack: cut-up version of ‚Musicwords (for Phill Niblock)‘ (1978) by Jackson Mac Low.
www.tintinpatrone.de

Hans Polterauer: Ameisenkönigin // Beziehungskrise // Haarausfall, Kinetische Objekte

Hans Polterauer is a taught TV-technician and started in art as autodidact. Since 1989 he works as a freelance artist and drawer. He lives and works in Münzkirchen, Upper Austria. He works in the fields of kinetics, light kinetics, kinetics of plants, rotation- and stroboscope art. Since 2001 he member of the Innviertler Künstlergilde (IKG). Besides he belongs to the Kunstverein Passau and in addition since 2004 to the Künstlergilde Wels.
https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Polterauer

At the mexhibition you can see three exhibits by Hans Polterauer, to which he notes: „Ameisenkönigin“ (queen ant) and „Haarausfall“ (hair loss) are about the interaction between regularities (rotation of the motor) and coincidence. Hence produces every turn of „Haarausfall“ a „new graphic“. And caused by the rotation of the magnets new constellations are build again and again. Alike the interplay of rhythm and free improvisation in music. To me rules and chance matter very much in my art. And actually the evolution and our environment, even our society and at eventually also live are based on this principle. In my work „Beziehungskrise“ (relationship crisis) I want to demonstrate what can be observed in relationships very often and indeed is a crisis. – It doesn’t work with and it doesn’t work without. – Similar to being addicted, hate arises against what is loved on the other hand. An interplay of attraction and rejection.

Claudia Robles-Angel: Skin (2014), Video projection, Sound installation

Claudia Robles-Angel is an audiovisual and new media artist born in Colombia and active worldwide. Her work and research cover different aspects of visual and sound art which extend from audiovisual fixed-media compositions to performances interacting with biomedical signals via the usage of interfaces such as, for example, the EEG (electroencephalogram, measuring brain waves activity).

SKIN (from 2014) is an interactive installation, in which visitors have the opportunity to use a GSR (Galvanic Skin Response) interface, which measures their skin’s moisture. The variations of there values are an indication of psychological or physiological arousal, such as for example appearance of stress or relaxation. The values received from the GSR are further transmitted to a computer in order to transform the sound and the image of the interactive space. Visitors are therefor invited to create an audiovisual environment from their own emotional and physiological parameters.
http://claudearobles.de

Anna Schimkat: Note Sensible, Rauminstallation

The artist Anna Schimkat, born in Darmstadt in 1974, understands art, in the sense of the notion of exhibitions by Lucy Lippard or Szeemanns, as science, as experimental layout for questioning all different aspects, such as science itself. After finishing her studies at the Bauhaus-Universität Weimar, she stayed for some time as a guest at a research institute for neuroscience, where she was specially interested in visibility of perception and brain processes, due to modern technology of the magnetic resonance tomograph (MRT). She implements her investigations in human cognition primarily with her sound installations, that are always meant participative, too. In her works Anna Schimkat not only asks herself, but also the viewer how we are gathering experiences and how we achieve consciousness about the formation of experiences.

The sound installation „Note Sensible“ scrutinizes the individual perception of our daily sound environment in a space-time-composition on guiding systems. Four original German audible traffic signal systems for visually impaired people are installed on scaffolding poles throughout the gallery. By orienting the speakers to a central point, the different „pilot tones“ merge into a central rhythm pattern. The volume of the rhythm is automatically controlled by the ambient (background) noise level. A red button, mounted on the pole, invites the visitor to interact with the installation. Upon pressing it, audible signals are triggered, which juxtapose the „crossing signals“. For the installation, however, the crossing signals are replaced by sinus tones specifically assigned to each signal system. The 20-seconds interruption of the individual „pilot-tone“ leads to shift of the central rhythm pattern.
http://www.annaschimkat.de

RaumZeitPiraten: InstruMentalGespinst (2017), Electro-Mechanical Opto-Acoustic-Orchestra

RaumZeitPiraten (Tobias Daemgen, Jan Ehlen, Moritz Ellerich are a space and time bending artists group. Since 2007 they are misusing and remixing ancient and up-to-date auditive and visual technologies for heterogenous, organically improvised light and sound architectures. Their activities are aimed at playful, experimental connections of sound, image, object, space and time to an alternately-self-expanding-somewhere between science and fiction.

Discarded, broken and endangered musical instuments are saved from their disposal, modified into self-playing, musical automats and joined-up to form an electromechanical, audiovisual orchestra. With kinetic manipulations, light-, sound-, and motion-sensors, the instruments play themselves, each other and are played contactless by the changing conditions of their environment, creating everchanging soundscapes of intention and coincidence.
http://raumzeitpiraten.com

Sonic Chair: Chair with built-in loudspeakers and sound-recordings

The Sonic Chair is a design furniture with loudspeaker, that is turnable by 350 degrees. Sitting in the center of a sound supports the spatiality of the recordings. Loudspeaker in the ceiling of the chair, the lower frequencies are transmitted to the back of the user via a special membrane. In some exhibitions of the series „soundwaves“ in Cologne and Münster, several sound artists were invited to submit their compositions specially conceived for this unique chair. The visitors are invited to give theirselves over to the floating streams of sound and bizarre interlaced sound landscapes. You will find abstract Kraut, electronic ambient, pure field recordings, layered guitar drones and achieved noise-stories, as well as sound-art, Jazz or experimental pop. The pieces can be listened to as a cycling program or can be selected via the console.

Sonic Chair is curated by Georg Dietzler, Erhard Hirt, Till Kniola and Achim Zepezauer with recordings by: Andreas Oskar Hirsch // Achim Mohné // Janneke van der Putten & Chrs Galarreta // Miki Yui // Achim Zepezauer // Stan Pete // Ross Parfitt, Erhard Hirt & Florian Walter // Artificial Memory Trace // Colin Potter // N // Das Synthetische Mischgewebe // Claus van Bebber // Gailė Griciūtė // Peter Strickmann // Marta Zapparoli

Tasos Stamou: Circuit-Bending Workshop 03.11., 11 am

Living in London by choice, Tasos Stamou is an electroacoustic music composer and performer, alternative electronics music instrument maker, tutor and sound technologist. During a decade of sound performances and recordings, he has developed a unique style of live electroacoustic music composition. Long and continuous pieces are created in situ using a „portable electroacoustic music studio“. His work explores the space between ancient and contemporary transcendental music, using both traditional and advanced media. As homage to his homeland Crete he recently released a record on the label Discrepant with the title „Musique Con Crète“.

In 2016 Tasos Stamou was guest at the mex-cellar for a concert and now he holds his second workshop for the mex e.V. in cooperation with the Parzelle Festival, taking place at the Depot form October 31 to November 3. The workshop will be on the 3rd of November at 11am at the Künstlerhaus Dortmund. The expenses are 50,- €. Application required. 5 participants only!
https://www.tasosstamou.com


Concept & Organisation: Achim Zepezauer
Layout flyer ©: Achim Zepezauer

Kindly supported by:
DEW21, Sparkasse Dortmund, Pro Jazz e.V., DEGEM, Künstlerhaus Dortmund, Kulturbüro der Stadt Dortmund