06. Juni 2024

Donnerstag – 19:30 h
Blaues Rauschen bei mex im Künstlerhaus
Sunderweg 1, Dortmund

Eintritt
Vorverkauf: 15,– /ermäßigt 10,–
Abendkasse: 17,– /ermäßigt 12,–

KARL-HEINZ MAUERMANN
ELISABETH SCHIMANA
YAPORIGAMI
MAJA S K RATKJE


19:30 Karl-Heinz Mauermann„Please Hold The Line“

20:00 Elisabeth Schimana„Stardust“

20:45 Yaporigami„Yaporigami + 11v151131_m06“

21:30 Maja S. K. Ratkje„Solo“


Karl-Heinz Mauermann

Kleine Roboter mit absurd aussehenden Aufbauten fahren über einen Parcours. Sie folgen einer Linie. Zimbeln und Klangröhren werden durch eine Maschinerie angeschlagen. Die Klänge werden modifiziert. Die modifizierten Klänge steuern eine Video Collage: Live-Bilder der Roboter, historische Testfahrten von Automobilen, Lenkflugkörper im Angriff, computergesteuerte Raketen. ›Please hold the line!‹ Realität trifft auf virtuelle Welten. Durchdringung von digitalen Informationen und analogen Fiktionen.
Karl-Heinz Mauermann arbeitet konzeptionell. Er entwirft Ordnungssysteme für eine chaotische Welt und bedient sich dabei der Bildenden Kunst und ihrer Grenzbereiche zur Literatur und zur Musik. Er realisiert Videos und Videoperformances. Seine Arbeiten zeigt er in in Deutschland, aber auch international. Er erhielt den Sonderpreis des Max-Ernst-Stipendiums für das Videotape ›Aren’t we drawing …‹ und, zusammen mit Frank Niehusmann, ›Phonurgia Nova 2006 – sound is art‹ für ›MASCHINEN – ein Hörspiel‹.


Elisabeth Schimana

„Pulsierend, implodierend, explodierend… und wir fühlen uns sicher im solaren Teilchensturm[1]. „Stardust“ ist ein live-elektronisches Solostück für Mehrkanalsysteme, inspiriert von Stephen Hawkings „Eine kurze Geschichte der Zeit“. Die Komposition nutzt Sinuswellen und Rauschen, um sechs Module zu schaffen, die kosmische Ereignisse repräsentieren. Von Pulsieren bis zu Granularsynthese erzeugt die Komponistin Klangereignisse, die den Entstehungsprozessen im Universum entsprechen. Die zeitliche Abfolge reicht von Modul 1 bis 6, wobei Module variabel eingesetzt werden können. Die räumliche Anordnung erfolgt an den Performance-Ort angepasst, mit einem inneren und äußeren Sound-Kreis aus Lautsprechern. Die Zuhörer können zwischen den Ringen sitzen und verschiedene Hörpositionen erleben. (bezieht sich auf einen Textauszug von Susanne Kogler)
Elisabeth Schimana arbeitet seit 1983 als Komponistin, Performerin und Radiokünstlerin. Sie studierte Elektroakustische und Experimentelle Musik an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien, Computermusik – Komposition am IEM, Graz und Musikwissenschaft und Ethnologie an der Universität Wien. In ihrer Arbeit beschäftigt sie sich seit vielen Jahren mit Raum / Körper / Elektronik. Sie arbeitet regelmäßig mit dem ORF Kunstradio zusammen, forscht im Bereich Frauenkunst und Technologie und beschäftigt sich derzeit mit Sound als Partitur. Elisabeth Schimana gibt international Vorträge und Kompositionsworkshops. 2005 gründete sie das IMA Institut für Medienarchäologie.


Yaporigami

„Eine schrille Mischung aus ätherischen Klanglandschaften und rauem Lärm“. – The Quietus
„Irgendwie elegant schwerelos und doch völlig bombastisch und eindringlich“ – Boomkat
Beeinflusst von den Stilen IDM und Breakcore spielt Yaporigamis Arbeit mit Dualismen wie Gut und Böse, Vernunft und Wahnsinn oder Segen und Fluch. In wirbelnden Bewegungen zwischen solch widersprüchlichen Polen erforscht er neue Kreationen von Musik und schafft es so eine chaotische, aber auch schöne Informationsflut an den Veranstaltungsort zu bringen.
Yamanashi JP. auch bekannt unter dem Pseudonym Yaporigami ist ein vielseitiger, in Berlin lebender Elektronikmusiker. Er hat Musik für Filme, Werbespots, Modeschauen, Installationen und Theater produziert. In der Vergangenheit wurde seine Arbeit auf Labels wie Mille Plateaux in Deutschland, Detroit Underground in den USA, Analogical Force in Spanien und mAtter, Signal Dada und Virgin Babylon Records in Japan veröffentlicht. Einer seiner bemerkenswerten Beiträge zum Kino ist der Soundtrack zu Lemohang Jeremiah Moseses This Is Not A Burial, It’s A Resurrection. Der Film wurde auf der Biennale von Venedig uraufgeführt und gewann mehr als 25 Preise auf internationalen Filmfestivals, darunter Sundance, USA.


Seit Ende der 1990er Jahre hat sich Maja Solveig Kjelstrup Ratkje einen Namen in der Szene des Noise, der freien Improvisation und der Live-Elektronik gemacht. Ihr Hauptinstrument ist ihre eigene Stimme, die sie mit einem ständig wechselnden Arsenal elektronischer Hilfsmittel erweitert, zuerst in Gruppen wie SPUNK und als Solistin, beginnend mit der Veröffentlichung ihres ersten Soloalbums „Voice“ im Jahr 2002. Das Herzstück Ratkjes improvisierter Solo-Performance ist ihre Stimme, die in Echtzeit mit speziell entwickelter Software und verschiedenen analogen Sound-Quellen bearbeitet und neu gesampelt wird. Alles wird in Echtzeit erzeugt, so dass kein Konzert dem anderen gleicht.
Maja Solveig Kjelstrup Ratkje, Komponistin und Performerin (geboren in Trondheim, Norwegen), schloss im Jahr 2000 ihr Kompositionsstudium an der Norwegischen Staatlichen Musikakademie in Oslo ab. Sie ist als Sängerin/Gesangspraktikerin und Elektronik-Performerin und -Ingenieurin tätig, als Solistin oder in Gruppen wie SPUNK und Avant Joik. Ihre Musik wird weltweit von renommierten Orchestern wie dem Ensemble Intercontemporain, dem Klangforum Wien, der Oslo Sinfonietta, dem Norwegian Radio Orchestra, dem BBC Scottish Symphony Orchestra, dem SWR-Symphonieorchester oder dem Sinfonieorchester Berlin aufgeführt. Ratkje erhielt zahlreiche Auszeichnungen wie unter Anderem den International Rostrum of Composers in Paris für Komponisten unter 30 Jahren, zweimal den norwegischen Edvard-Preis (Werk des Jahres), den Scottish Award for New Music für Aeolian, den zweiten Preis der Russolo Foundation und 2001 als erste Komponistin überhaupt den norwegischen Arne Nordheim-Preis.


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Veranstaltet von „Blaues Rauschen“ in Kooperation mit mex – intermediale und experimentelle Musikprojekte e.V. Mit freundlicher Unterstützung durch das Künstlerhaus Dortmund und das Kulturbüro der Stadt Dortmund. mex wird kuratiert von Achim Zepezauer.

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