Seiji MORIMOTO

FLOATING
sound installations

Seiji Morimoto // Christa Marek ©

Eröffnung
25. September 2010 Samstag 20 Uhr
Ausstellungsdauer 26. September – 24. Oktober 2010
mex im Künstlerhaus Dortmund, Sunderweg 1

Zur Einführung spricht Maija Julius. Anschließend:
Soundperformances von Seiji Morimoto


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Wie klingt ein Garten aus Glasvasen? Wie wirkt eine Komposition mit irregeführtem Video-Autofokus? Kann heißes Wasser musizieren?

Für Seiji Morimoto ist Klang ein Mittel, um einen Teil der Welt zu verstehen. Unscheinbaren, ursprünglich außermusikalischen Klängen geht er auf den Grund – und verdichtet seine experimentellen Erkenntnisse in subtil eindringlichen Inszenierungen von Material und Audio. Scheinbar zufällige Phänomene überführt er in fließend stimmige Kunst- und Musikereignisse.

Bei mex legt der Ex-Gärtner einen Breathing Garden an: Auf dem Boden verteilte, verschieden große Glasvasen, in denen Lautsprecher veränderlich hohe Sinustöne vor sich hin summen – solange bis sie, gedüngt durch die Eigenfrequenz der jeweiligen Vase, zur lauten Entfaltung gelangen. Die derart punktuell verstärkten Sounds überlagern sich zu einer komplexen Klanglandschaft, die im Raum ein poetisches Eigenleben entwickelt.

Morimotos Werk wendet sich, auch durch den bewussten Einsatz von Low-Tech, von der Informationsfülle und dem Tempo der gegenwärtigen Gesellschaft ab, hin zu kleinen und differenzierten Strukturen. So ist Study of Light eine abstrakt wirkende Komposition aus videonal gewonnenen Lichtbildern, die vorführt, welche künstlerische Qualität gedeihen kann, wenn man einer technischen Unzulänglichkeit zu künstlerischer Größe verhilft. Licht und Klang werden von Morimoto gerne eng miteinander verknüpft.

Anlässlich der Ausstellungseröffnung wird er mit Taschenlampe, Spiegel, und Weingläsern eine Art Wasserzeremonie aufführen, bei der sich wechselnde Temperaturen für Entstehung und Gedeih der Klänge verantwortlich zeigen.

Seiji Morimoto ©

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ENGLISH VERSION:

How does a garden of glass vases sound? How does a composition with a misled video autofocus work? Can hot water make music?

For Seiji Morimoto sound is an instrument to understand a part of the world. He gets to the bottom of inconspicuous and originally non-musical sounds – and condenses his experimental findings in subtly haunting productions of material and audio. He transforms apparently coincidental phenomena into flowing, coherent art and musical events.

At mex the ex-gardner will install a Breathing Garden: glass vases of different sizes are distributed across the floor; inside the vases, loudspeakers hum shifting high-tone sine waves – until they, fertilized by the resonating frequency of the respective vase, flower out loud. These sounds, thus intensified at  intervals, superpose to form a complex sound landscape, which develops its own poetic independent existence in the space.

Seiji Morimoto 2 @ mex ©

Morimoto’s work turns away from the information abundance and the speed of contemporary society – also in no small part due to his embracing of all things lo-tech – towards small and differentiated structures. Thus is the case with Study Of Light, a seemingly abstract composition of photos captured through video, which demonstrates how artistic quality can prosper if one helps a technical inadequacy become an artistic virtue. Morimoto delights in the close interweaving of light and sound. On the occasion of the exhibition opening he will perform a kind of water ceremony with flashlight, mirror and wine glasses, at which changing temperatures will be shown responsible for the emergence and the flourishing of the sounds.

Seiji Morimoto @ mex ©

www.seijimorimoto.com

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Veranstaltet von mex – intermediale und experimentelle Musikprojekte e.V. Mit freundlicher Unterstützung durch das Künstlerhaus Dortmund sowie Pro Jazz e.V. und das Kulturbüro der Stadt Dortmund. Mit freundlicher Unterstützung durch den Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen.

Der Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen